Der ICE-Score ist ein mächtiges Framework, um Ideen aller Art zu priorisieren.
Das von dem US-Amerikaner Sean Ellis geschaffene Modell wurde für die Priorisierung von Growth Experimenten im Zuge einer Growth Marketing Strategie entwickelt. Es bietet sich aber auch an, um Experimente oder generell Ideen aller Art zu bewerten und zu priorisieren.
Der ICE-Score ist aktuell das am weitesten verbreitete und am häufigsten verwendete Priorisierungs-Framework.
Bereit, mehr zu erfahren? Dann lass uns eintauchen und herausfinden, wie du das ICE-Framework zu deinem Vorteil nutzen kannst.
Mit dem ICE-Framework bewertest du Initiativen anhand von Impact, Confidence und Ease – also Einfluss, Zuversicht und Einfachheit. Diese Methode ermöglicht es dir, schnell zu erkennen, welche Ideen das größte Potenzial haben und welche Ressourcen sie erfordern.
Indem du das ICE-Scoring Framework nutzt, kannst du sicherstellen, dass du deine Bemühungen auf die Experimente und Maßnahmen konzentrierst, die den größten Mehrwert für dein Unternehmen oder deine persönlichen Ziele bieten.
Der Impact bezieht sich auf die potenzielle Wirkung, die eine Idee oder eine Initiative auf dein Unternehmen haben könnte. Dabei bewertest du, inwieweit die Maßnahme dazu beiträgt, wichtige Ziele zu erreichen. Ein hoher Impact bedeutet, dass das Projekt signifikante positive Veränderungen oder Gewinne verspricht. Die Fragen, die du dir stellen solltest, umfassen:
Indikatoren für hohe Auswirkung sind oft verbesserte Sichtbarkeit und gesteigerte Effizienz.
Confidence steht für das Maß an Zuversicht, welches du in die Bewertungen von Impact und Ease hast. Es geht darum, wie zuversichtlich du bist, dass die geschätzten Auswirkungen eintreten werden und das die Einfachheit der Umsetzung korrekt eingeschätzt wurde. Um die Zuversicht in dein Projekt zu erhöhen, sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:
Ease bezieht sich auf den Aufwand und die Ressourcen, die nötig sind, um die Initiative umzusetzen. Dabei geht es nicht allein um die Kosten, sondern auch um Zeit, verfügbare Technologie und Personalressourcen. Du fragst dich also:
Projekte mit einer hohen Einfachheit sind wertvoll, weil sie schnelle Siege ermöglichen und oft mit weniger Risiko verbunden sind.
Um den ICE-Score zu berechnen, werden für Impact, Confidence und Ease Werte zwischen 1 und 5 vergeben. Für eine noch bessere Differenzierung kannst du auch einen Wert zwischen 1 und 10 wählen. Dabei gilt:
Wenn du dein Projekt bewertest, zeichnen sich diejenigen mit dem höchsten ICE-Score durch eine Kombination aus starkem Impact, hoher Zuversicht und geringem Aufwand aus. Dies vereinfacht die Entscheidung, welche Maßnahmen Priorität genießen sollten.
Bei diesem Modell setzt Du Dich mit Deinem Team zusammen, um jede Idee auf den Prüfstand zu stellen. Hierbei legt ihr gemeinsam Werte für die Kriterien Impact, Confidence und Ease jeder Idee fest. Die zugewiesenen Punkte pro Kriterium werden anschließend addiert, um den ICE-Score zu ermitteln.
Dieses Vorgehen eignet sich auch, falls du Ideen oder Initiativen alleine bewertest.
Du findest hier ein praktisches Beispiel, das die Methode illustriert:
Idee | Impact | Confidence | Ease | ICE-Score |
---|---|---|---|---|
Idee 1 | 5 | 5 | 5 | 15 |
Idee 2 | 3 | 3 | 3 | 9 |
Idee 3 | 1 | 2 | 3 | 6 |
Im Gegensatz dazu steht das zweite Modell, bei dem jedes Teammitglied die drei Kriterien für jede Idee separat bewertet. Die individuellen Bewertungen werden dann zusammengezählt, um den Gesamt-ICE-Score zu berechnen. Diese Methode fördert eine diversifizierte Einsicht und kann zu einer ausgewogeneren Entscheidungsfindung führen.
Ein Beispiel hierfür:
Idee | Impact | Confidence | Ease | ICE-Score |
---|---|---|---|---|
Idee 1 | 5+3+2=10 | 5+3+2=10 | 5+2+2=9 | 29 |
Idee 2 | 3+4+2=9 | 3+4+2=9 | 3+5+5=13 | 31 |
Idee 3 | 1+5+5=11 | 1+4+4=9 | 3+3+4=10 | 30 |
Beachte, dass die individuellen Einschätzungen zu unterschiedlichen Summen führen, die eine ausgewogene Betrachtung verschiedener Perspektiven rund um das Potenzial der Ideen darstellen.
Wenn du das ICE-Framework für die Priorisierung deiner Projekte anwendest, wirst du schnell feststellen, dass es sowohl Vorteile als auch Herausforderungen gibt. Wir betrachten einige der wichtigsten Aspekte.
Zunächst bietet dir der ICE-Score eine strukturierte Herangehensweise, um die Komplexität bei der Entscheidungsfindung zu reduzieren. Die klare Bewertungsmethodik erleichtert es, mögliche Maßnahmen objektiver zu bewerten:
Obwohl der ICE-Score viele Vorteile hat, gibt es auch einige Herausforderungen:
Durch die Beachtung dieser Faktoren kannst du die Effektivität des ICE-Frameworks in deinem Projektmanagement verbessern. Indem du dir bewusst bist, dass jedes System seine Grenzen hat, kannst du die Stärken des ICE-Scores gezielt nutzen, um den Wachstum voranzutreiben.
Beim ICE-Bewertungsmodell dreht sich alles um die optimale Priorisierung von Maßnahmen und Ideen, die Du hast. Nutze es, wenn Du vor einer Vielzahl von Möglichkeiten stehst und eine klare Richtung benötigst, in welche Du Deine Ressourcen investieren sollst.
Hier sind konkrete Szenarien, in denen sich das ICE-Modell besonders bewährt hat:
Das ICE-Modell ist ein starkes Werkzeug, aber nicht für jede Situation geeignet. Es gibt Umstände, unter denen Du es vielleicht vermeiden solltest:
Ein bewusster Umgang mit dem ICE-Framework ermöglicht Dir, dessen Stärken auszuspielen ohne von seinen Grenzen überrascht zu werden. Es handelt sich um ein flexibles Werkzeug, das Dich bei einer Vielzahl von Entscheidungen unterstützt – solange Du weißt, wann es angebracht ist und wann Du auf zusätzliche Instrumente und Ansätze zurückgreifen solltest.
Du hast jetzt ein gutes Verständnis für das ICE-Framework und weist, wie du es effektiv einsetzt. Unter Growth Teams, welche ihre Ideen und Experimente strukturiert bewerten, ist das ICE-Score Modell das beliebteste. Doch es gibt Situationen, in denen andere Methoden besser geeignet sein können.
Konkurrierend zum ICE-Score Modell gibt es auch Alternativen wie RICE, PIE, KANO oder MoSCoW, die dich bei spezifischen Anforderungen unterstützen können.